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Universitätsklinik für Psychiatrie II

Einrichtung für psychische und psychosomatische Erkrankungen
Tirol Kliniken
Medizinische Universität Innsbruck

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Konsiliar- / Liaison-Dienste

Leitung

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Holzner
Univ.-Doz. Dr. Gerhard Rumpold

Gef. OÄ Dr. Claudia Kohl
OÄ Dr. Margit Breuss

 

Das Angebot des Konsiliar-/Liaisondienstes (abgekürzt „CL-Dienst“) richtet sich an Patient*innen, die aufgrund einer körperlichen Erkrankung am LKI in Behandlung sind. Diese können zu psychischen Belastungen und einer Vielzahl von Veränderungen führen und stellen für viele Betroffene und deren Angehörige eine Herausforderung dar.

Beim Liaisondienst handelt es sich um ein enges psychotherapetisch-psychosomatisches Kooperationsmodell zwischen verschiedenen Kliniken bzw. klinischen Abteilungen und unserer Klinik. Der Liaisondienst beinhaltet im Unterschied zum Konsiliardienst die regelmäßige Präsenz eines konstanten psychotherapeutischen Spezialisten an einer Klinik bzw. klinischen Abteilung. Dies geschieht in Form regelmäßiger Sprechstunden für Patienten, eines regelmäßigen Fachkonsiliums (z. T. Fallseminars) mit den Ärzten der Klinik, ev. gemeinsamer Visiten und Fortbildungsveranstaltungen für das ärztliche, pflegerische und medizinisch-technische Personal.

 

Psychoonkologie

Unser Schwerpunkt liegt hier in der psychologisch, psychotherapeutischen und psychiatrischen Unterstützung und Behandlung von Menschen, die von einer Krebserkrankung betroffen sind. Dazu gehören Patient*innen selbst sowie auch deren Angehörige und nahestehende Personen.

Für die Bewältigung besonders belastender Momente (wie zum Beispiel nach einer Diagnosemitteilung, während besonders belastender Therapien, oder bei Veränderungen bzw. Verschlechterungen im Krankheitsverlauf) wie auch möglicher psychischer, familiärer und anderer sozialer Belastungen kann eine psychoonkologische Begleitung hilfreich sein. Sie richtet sich nach dem individuellen Bedarf und kann aus einer engmaschigen Betreuung oder einzelnen Beratungsgesprächen zu bestimmten Themen bestehen.

Ganz allgemein soll die psychoonkologische Behandlung zu einer Steigerung der Lebensqualität und des Wohlbefindens der Betroffenen beitragen.

Konkret bieten wir Hilfestellungen bei der Entwicklung von Strategien zur Krankheitsbewältigung entsprechend den individuellen Ressourcen, Symptomreduktion (z.B. bei Schmerzen oder Übelkeit), Reduktion von Ängsten, depressiven Symptomen und Spannungszuständen, Kommunikation in der Familie, dem Arbeitgeber und Behandler*innen.

Eine psychoonkologische Unterstützung kann von Betroffenen selbst angefragt oder von den Behandlern initiiert werden. Sie ist immer eingebunden in den onkologischen Gesamtbehandlungsplan und erfolgt in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzt*innen, dem Pflegepersonal, Sozialarbeiter*innen und anderen Behandlern.

Auf vielen Stationen sind wir regelmäßig tätig (Liaisondienst), von anderen Stationen werden wir im Einzelfall angefordert (Konsiliardienst).

Neben einer Versorgung unserer Patient*innen im Rahmen ihres stationären Aufenthaltes bieten wir auch Termine an unserer Ambulanz an. Die Kosten für dieses Angebot werden ebenfalls von der Krankenkasse gedeckt.

 

Hospiz/ Palliativ-Konsiliardienst

Im Palliativ-Konsiliardienst (abgekürzt ‚PKD‘) richtet sich unser Angebot einer klinisch-psychologischer Unterstützung an Patient*innen in ihrer letzten Lebensphase sowie an deren An- und Zugehörige. Ziel ist es, die Lebensqualität für betroffene Menschen und deren Familien bestmöglich zu erhalten und sie in ihrer letzten Lebensphase individuell zu begleiten. Der Palliativ-Konsiliardienst im Krankenhaus besteht aus einem Team von Ärzt*innen, Pflegepersonen, Mitarbeiter*innen der Sozialarbeit und der Klinischen Psychologie. Wir bieten an die Bedürfnisse des Einzelnen angepasste Beratung und Unterstützung in Zusammenarbeit mit dem Behandlerteam auf den Stationen und Ambulanzen und unterstützen auch bei der Organisation weiterführender Versorgung außerhalb des Krankenhauses. Hierbei sind wir eng mit der Tiroler Hospizgemeinschaft vernetzt.

Hier erfahren Sie mehr über den Palliativ-Konsiliardienst.

Das klinisch-psychologische Versorgungsangebot unseres Teams erstreckt sich auch auf die Hospiz- und Palliativstation im Hospizhaus Tirol (Hall). Dort richtet sich das Angebot sowohl an stationäre, als auch an ambulante Patient*innen des Tageshospizes. Vordergründig geht es in der Beratung um die Unterstützung im Umgang mit spezifischen Belastungen in der palliativen Situation. Dabei steht das Lindern belastender psychischer Symptome und die Stärkung und Förderung von Lebensqualität, Ressourcen, Würde und Lebenssinn im Mittelpunkt. Angehörige und Nahestehende haben die Möglichkeit unterstützende psychologische Gespräche in der palliativen Behandlungsphase aber auch nach Versterben des Angehörigen in Anspruch zu nehmen.

Hier erfahren Sie mehr über das Hospiz.

 

Klinisch-psychologische Beratung bei erblichen Krebserkrankungen

Unser Angebot richtet sich an Ratsuchende mit Wunsch nach bzw. vor Inanspruchnahme einer humangenetischen Beratung und Testung (unabhängig davon, ob sie selbst von einer Krebserkrankung betroffen sind). Das klinisch-psychologische Gespräch umfasst Informationen über mögliche psychische Belastungen im Rahmen einer genetischen Risikokonstellation, Unterstützung bei der Entscheidungsfindung für oder gegen eine mögliche Testung sowie bei der Kommunikation innerhalb der Familie und Hilfe bei der Bewältigung möglicher psychischer Belastungen.

 

Psychosoziale Evaluation vor Organtransplantation

Die Erfolgsaussichten einer Organtransplantation sowie die Lebensqualität von Patient*innen nach der Operation hängen auch von psychosozialen Faktoren ab. Für den Behandlungserfolg ist es daher wichtig, dass relevante Aspekte bereits im Vorfeld der Transplantation erfasst und angemessen bewertet werden. Hierzu findet üblicherweise ein psychiatrisches/ klinisch-psychologisches Gespräch statt, um u.a. die Einbindung und Unterstützung durch Familienangehörige und Freunde, berufliche und finanzielle Situation und die Wohnumgebung, psychische Belastungen und psychiatrische Vorerkrankungen, individuelle Bewältigungsstrategien und noch offene Fragen zur Transplantation zu erfassen. Diese Aspekte werden vor der Aufnahme auf die Warteliste für eine Organtransplantation durch eine psychiatrisch/klinisch-psychologisch geschulte Fachkraft erhoben. Zudem beinhaltet dieses Gespräch die Klärung des möglichen psychotherapeutischen/ klinisch-psychologischen/ psychiatrischen Unterstützungsbedarfs. Gegebenenfalls wird die Einleitung einer Behandlung empfohlen, welche die Patient*innen dazu befähigt, Herausforderungen und Krisen nach und vor der Transplantation erfolgreich zu bewältigen.

 

Psychiatrischer Konsiliardienst

Der psychiatrische Konsiliardienst kann bei psychiatrischen Fragestellungen von somatischen (nicht psychiatrischen) Stationen angefordert werden:

Sollten akute psychiatrische Symptome (Depression, Halluzination, Verwirrtheit usw.) als Folge einer körperlichen Erkrankung, als Nebenwirkung von Medikamenten oder anderen medizinischen Behandlungen und/oder bekannte psychiatrische Erkrankungen vorliegen, beraten wir die zuweisenden Ärzt*innen und die betroffenen Patient*innen.
Bei Abhängigkeit oder Missbrauch von Substanzen geben wir Behandlungsempfehlungen, bei akuten Vergiftungen oder Entzugssymptomen beraten wir im Einzelfall bezüglich weiterer suchtspezifischer Therapien. Wir unterstützen außerdem unmittelbar bei akuten psychischen Krisen, wie Angstzuständen, Suizidalität oder fremdgefährdendem Verhalten. 

Dabei ist es uns besonders wichtig, uns mit den therapeutischen Teams an der Klinik und mit Ärzt*innen und Therapeut*innen im niedergelassenen Bereich zu vernetzen, um gemeinsam mit den Patient*innen die weiteren psychiatrischen/ psychologischen/ psychotherapeutischen Schritte planen zu können. 

In der Schulung der somatischen Teams zum „Delir im Krankenhaus“ sind wir planend und koordinierend tätig.